• 20230513-Platzkonzert-Dorfplatz

Liebeserklärung an die Musik

Musikverein Waigolshausen begeisterte bei Frühjahrskonzert

Mit einer perfekt abgestimmten Mischung aus mitreißenden Märschen, anrührenden Musical-Melodien, faszinierenden Medleys sowie spielerisch äußerst anspruchsvollen Musikstücken begeisterte der Musikverein Waigolshausen am Wochenende beim Frühjahrskonzert sein Publikum. Damit lieferten die Musikerinnen und Musiker unter dem Dirigat von Bernhard Müßig einen beeindruckenden Beweis dafür, wie vielfältig Blasmusik sein kann.

Mit dem „Adlerflug“ aus der Feder von Hermann Ludwig Blankenburg setzte das 30-köpfige Orchester gleich zu Beginn einen eindrucksvollen Akzent. Denn schon bei diesem Marsch zeigte sich die Kraft und spielerische Stärke, die in dem Klangkörper steckt.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Musikvereins-Vorsitzende Hanna Ziegler, übernahm Dirigent Bernard Müßig – charmant und kurzweilig – die Moderation des Konzertes, das aufgrund der Witterung kurzfristig vom Dorfplatz in das Freizeitzentrum Waigolshausen verlegt wurde. Ihm ist es bei einem Konzert wichtig, nicht nur eine musikalische Richtung zu bedienen, sondern verschiedenste Stile abzubilden. Bester Beweis dafür, war das nächste Stück: Die Ouvertüre zur Oper „Nabucco“. Mit kraftvollem und zugleich sehr nuanciertem Spiel vollbrachten es die Musikerinnen und Musiker die Themen Liebe, Krieg und Verzweiflung spielerisch darzustellen.

Freunde des Musicals kamen beim nächsten Programmpunkt auf ihre Kosten, einer Auswahl der bekanntesten Melodien aus „Starlight Express“, einem der erfolgreichsten Stücke aus der Feder von Andrew Lloyd Webber. Dabei gelang es dem Orchester, in knapp 10 Minuten eine Kurzversion des 2,5 Stunden dauernde Musicals aufzuführen, bei der die Ausdruckskraft und die fesselnde Faszination der Melodien geradezu potenziert wurde. Besonders beeindruckend waren dabei die Soli von Herbert Mauder (Trompete), Tanja Mauder (Horn), Sandra Kexel (Querflöte) und Hanna Ziegler (Saxophon).

Kaum weniger anspruchsvoll war der folgende Marsch „Arsenal“ von Jan van der Roost. Dieser war, wie Dirigent Müßig berichtete, vor vielen Jahren von seinem damaligen Dozenten als „cheesy music“, also zähe, langweile Musik bezeichnet worden, weil er nicht den typisch schlagenden Marschcharakter hat. Dass gerade aber das „Arsenal“ äußerst reizvoll macht, bewies der Musikverein mit spielerischer Leichtigkeit.

Mit der spritzig-schmissigen „Paula“-Polka aus der Feder von Lukas Bruckmeyer verabschiedete sich das Orchester in die Pause, um danach mit „In the stone“ von Earth, Wind and Fire mit Funk’n‘ Soul zurückzukommen.

Das folgende Medley aus Welthits von „Queen“ wie „Don’t stop me now“ oder „Crazy little thing called love“ sorgte für eifriges Mitwippen, Mitklatschen und Mitsingen beim Publikum. Mitten ins Herz gingen die sich anschließenden Songs des großen Phil Collins wie das gefühlvoll gespielte „A groovy kind of love“ oder das sanft intonierte „One more night“.

Ihr Meisterstück lieferten die Musikerinnen und Musiker mit „Sir Duke“ ab, das Stevie Wonder als Hommage an seinen verstorbenen Freund Duke Ellington geschrieben hatte. Die soulige Melodie mit einem Hauch von Jazz und Discomusik ist anspruchsvoll und fordernd. Vor allem das sich wiederholende, melodisch prägnante Motiv nach jeder Strophe trieb das Orchester zur Höchstleistung. Belohnt wurde es mit langanhaltendem Applaus.

Den Schlusspunkt setzte der Musikverein mit dem legendären „Music“ von John Miles. Dabei vollbrachten es die Mitglieder den nahezu symphonischen Sound des Originals auf die Bühne des Freizeitzentrums zu bringen.

Kein Wunder, dass das Publikum nach dieser Darbietung Zugaben forderte…und mit den beiden Polkas „Eine letzte Runde“ und „Streicheleinheiten“ auch bekam. Damit endete ein absolut gelungener und musikalisch äußerst vielseitiger Konzertabend.

 

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Text: Stefanie Büttner

Bilder: Marco Korn

Plakat: Thomas Steinlein

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